Erscheinungsdatum: 29. April 2011
Gnihihihi *irregrinz* endlich wieder ein neues Samael-Album, über das ich tippen darf *Tastatur wetz* und um es gleich mal vorweg zu nehmen: ich bin tooooooooootal begeistert von den meisten Liedern, ganze 3 von der Scheibe jagen mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken und die Gänsehaut will nicht mehr weggehen. Und bis auf einige wenige Ausnahmen find ich die restlichen Songs auch extrem gut. Und ehrlich, mir haben es mal wieder die Ruhigeren angetan...
Ich hab zwar immer noch nix vom Album gesehen, dank Samael selbst und ihrem Stream auf der Facebook-Seite und dank GHoSt, die mir lieberweise die Texte zur Verfügung gestellt hat, kann ich wenigstens was schreiben jetzt. Nächstes Mal wird wieder bei Amazon vorbestellt und nicht bei Nuclear Blast direkt :( Wobei sich im Moment geklärt hätte, dass es am mitbestellten T-Shirt liegt, das Teil hab ich nämlich immer noch nicht (19.05.2011). Also das nächste Mal lieber getrennt bestellen und mehrfach Versand löhnen.
Na dann will ich doch das gute Stück namens "Lux Mundi" mal auseinandernehmen:
Wie üblich bei Samael ist der Opener schon ein Kracher. "Luxferre" ist einer der schnelleren Songs des Albums und irgendwie "typisch Samael". Textlich bewegt er sich zwischen Goethe ("More Light") und dem Lichtbringer-Thema. Suche nach Erkenntnis? Stark!
Nach "Luxferre" finde ich "Let My People Be!" leider etwas fade und frickelig. Das müsste ich wohl lauter hören :) Nichtdestotrotz ist es ein schönes Lied. Thematisch geht es Richtung Freiheit - Freiheit des Geistes, Freiheit von Dogmen.
Thema: Krieg (irgendwie logisch bei dem Titel?!). Musikalisch ist es auch wieder nicht ganz so mein Fall. Es kling recht schleppend und dem Thema angemessen bedrohlich.
Jo die Single kennen wir ja :) Live ein sehr starker Song, aber auch aus der Konserve ein richtiger Brecher. Der Text ist böse religionskritisch. Schön. Manchmal ist "Antigod" ein Ohrwurm für mich.
Das ist mein erstes Gänsehautlied. Vorphs Stimme beschwört die Unsterblichkeit herauf. "No what we shared wasn't a lie...". Ein relativ langsames und ruhiges Stück und hier passen die Keyboards/ Loops richtig gut rein. Ich fand ja im Gegensatz zu vielen anderen das Instrumentalstück "A Thousand Years" auf der "Antigod"-EP schon klasse.
Und das ist schon wieder ein religionskritisches Teil, diesmal mit Koran-Anleihen (der Titel bezieht sich auf das Buch). Die Strophen nerven mich ein wenig, weil sie leicht frickelig mit ähh "dudeligen" Keyboards hinterlegt sind ("umtanzen" aber Vorphs Stimme recht schön, mag ich aber einfach nicht), aber den Refrain find ich klasse. Das ist komischerweise auch ein Ohrwurm für mich.
Der Song ist auch schon bekannt durch die MySpace-Seite, da finde ich es dann immer schwierig, das wieder im Kontext zu sehen. Textlich ist es eine "Reise in die Tiefen von Samaels Seele" oder wie das so schön gesagt wurde :) Und ich liebe Wörter wie "infinity", klasse Refrain! Musikalisch ist "In The Deep" ein bißchen Tribal, relativ flott und recht gut ausgewogen was Gitarren und Elektronica angeht. Jo und GHoSt und ich lagen doch teilweise recht weit daneben, was den Text angeht *lach* Mega-Ohrwurm.
Nächste Gänsehaut - aber absolute. "Mother Night" wurde als ultra-heavy Ballade angekündigt und das Stück hält dieses Versprechen - anhören und treiben lassen. Es ist sehr ruhig, seeeehr dunkel (passend zum Titel) und einfach nur wunderschön. Die Verbindung aus Musik und Vorphs Stimme trägt. "Leave all that you want to leave in the embrace of mother night"...
Das Lied hat mir zur Gänsehaut noch ein paar Tränen in den Augen beschert. Es passt meiner Meinung nach zwar textlich irgendwie nicht so richtig zu Samael, es ist zu ähh hm. Zu...weiß nicht. Zu heidnisch *grinz* inspiriert von einem Bild des Malers Ferdinand Hodler namens "Emotion II" auf dem einige junge Frauen in blauen Kleidern zu sehen sind (NICHT Kinder, liebe Mitrezensenten, Mädchen vielleicht...). Womit wohl endgültig geklärt wäre, dass Samael/ Vorph zwar Religion ablehnt, sich das aber eher auf den monotheistischen Kram bezieht und Spiritualität durchaus ihren Stellenwert hat. Nach dem ersten Hören war ich erstmal beeindruckt und sprachlos :) Ich hätte nie gedacht, dass Samael mal so ein Lied machen. Es ist auch etwas langsamer und definitiv elektronischer als der Rest.
Witziges Lied, es gefällt mir nämlich mit jedem Durchlauf besser. Wieder etwas schneller mit ein bißchen Materialismuskritik :) Geld allein macht nicht glücklich usw. Schneller, höher, weiter, meiner is größer XD (hey, ich bin ein Mädel und @GHoSt: vielleicht meine ich die Karre, die ich fahre?).
Live ist der Song ebenfalls ein Brecher gewesen, da kannte ihn noch keiner. Es ist ebenfalls ein recht langsames Lied, aber treibend. Hmm. Textlich...hmm die unsterbliche Seele, die strahlt...wie auch immer.
Das Lied gefällt mir wiederum nicht so, es ist mir zu hektisch und marschmäßig (muss ja - Titel). Ich würde mal sagen, es ist das schnellste Lied des Albums. Der Text ist über die Suche nach der vermutlich nichtexistenten absoluten Wahrheit :) Aber es ist ein würdiger Abschluss eines tollen Albums.
Wer hat hier was von langweilig getönt? Gut, das ist wohl alles Ansichtssache...
Insgesamt gesehen ist der musikalische Aufbau so vielschichtig, dass die Lieder bei unterschiedlichen Lautstärken und Lautsprecherausstattungen ziemlich unterschiedlich klingen, coole Sache (Russ Russel hat da gute Arbeit geleistet) ;) so kann man immer wieder Neues entdecken. Langweilig? Eintönig? Finde ich nun überhaupt nicht. Großartig passt eher. Wobei ich die Scheibe nicht als "Nachfolger der Passage" sehen würde. Dafür sind mir die beiden einfach "emotional" viel zu unterschiedlich und auch, was Songstrukturen bzw. den Aufbau angeht.
Geschrieben von Claudia Ewert
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